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Kottingwörth ist auf ein Hochwasser vorbereitet

Die steigenden Pegelstände der Altmühl nehmen die Kottingwörther sowie die Stadtverwaltung und das Landratsamt keineswegs auf die leichte Schulter. Schon am Mittwoch wurden die seit dem Neubau des Wasserstegs (2014) vorrätigen Bauelemente für die Geländer der Betonstege, für die Überbrückung der Durchfahrten und für den kompletten Stegaufbau entlang der Ortsausfahrt an der neuen Mühlleite-Siedlung bereitgelegt.

Nach den starken Regenfällen am Donnerstagabend schritten nun Stadt und Freiwillige Feuerwehr Kottingwörth zur Tat. Vier Stadtarbeiter unter der Leitung von Bauhofleiter Konrad Schlagbauer und sechs Feuerwehrler mit Kommandant Martin Beckenbauer montierten die mobilen Elemente in stundenlanger Arbeit zu Stegen zusammen, bevor die randvolle Altmühl wirklich über die Ufer tritt.

Ob und in welchem Ausmaß dies geschieht, war am Freitagmittag, nach Abschluss der wesentlichen Arbeiten, nur schwer vorauszusagen. Erfahrungsgemäß kommt das Wasser zunächst über den alten Fußballplatz und die Wiesen unterhalb der Bergl-Siedlung in den Außenbereich des Dorfes, wobei es durch den kurzen Steg unterhalb der Brücke und durch das am Ortsausgang liegende Frieß-Anwesen wieder Richtung Altmühl abfließt. Die wirklich großen Hochwasser wie 1988 und 2011 überschwemmen dann auch die Ortszufahrt von Beilngries kommend. Hier fließen die Wassermassen durch den langen Wassersteg und schließlich über die beiden neuen Fußballplätze ab, wobei natürlich auch die andere Ortsausfahrt (Dietfurter Straße) überschwemmt wird. In diesem Fall ist Kottingwörth wirklich eine Insel, was die Nachsilbe „wörth“ ja bedeutet.

Dann ist es angeraten, vorher das Auto zum Beispiel im Bereich des alten Bahnhofes außerhalb des Dorfes abzustellen, wenn man zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren muss und keinen Motorschaden riskieren will. Nur über die Wasserstege kann jetzt das Dorf trockenen Fußes erreicht werden.

Da die Schneeschmelze kein Thema mehr ist und auch der Boden nicht gefroren ist, wird es wohl bei einem „kleinen“ Hochwasser bleiben. Entscheidend sind die weiteren Niederschläge, der Zufluss vom Altmühloberlauf – einschließlich der Wasserspeicher des Fränkischen Seenlandes - und letztlich auch davon, wie weit das Wasserwirtschaftsamt das Wehr bei der Kottingwörthermühle öffnet. Dank des Einsatzes der Stadtarbeiter und der Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr ist das Dorf seit Freitagmittag auf alles vorbereitet.