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joomplu:112Mäharbeiten, Wassersteg, schnelleres Internet und die bösen Biber

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Auch in Kottingwörth wurde bei der Bürgerversammlung mit der Bürgermeisterin vereinzelt rege diskutiert, aber stets ruhig und sachlich. Brigitte Frauenknecht konnte zusammen mit der stattlichen Zahl von Stadträten und Ortssprechern über 50 Besucher aus Kottingwörth und Leising im großen Forster-Saal begrüßen, darunter nicht wenige interessierte Frauen.

Auf dem Programm stand zunächst die gewohnte Power-Point-Präsentation mit vielen Statistiken, Karten und Fotos zum Haushalt der Stadt, zur mittelfristigen Schuldenentwicklung, zur Breitbandversorgung in den Dörfern, zur Modernisierung der Kläranlage, zur neuen Dreifachturnhalle und deren Mehrzwecknutzung, zum Energieentwicklungsplan der Stadt, zum Seniorenzentrum, zur Kleinkinderbetreuung und zu Gewerbe- und Neubaugebieten.   

Nur noch zwei Bauplätze frei

Die Zuhörer konnten hier unter anderem erfahren, dass auf dem neuen Kottingwörther Baugebiet nur noch zwei Plätze frei seien. Diese würden – entsprechend einem Aushang am Schwarzen Brett – noch bis zum 2. April 2013 für Kottingwörther reserviert, dann werden sie allgemein im Internet angeboten. Es gebe bereits Vormerkungen. Für einheimische Interessierte sei also Eile geboten.

Schnelleres DSL verzögert sich

Bei der Breitbandversorgung sei für Kottingwörth eine Hybridlösung mit Richtfunk und Weiterleitung mit Kupferkabeln vorgesehen. Der Richtfunkmast am Oberauweg, der das Signal vom Hirschberger Sendemast aufnimmt, stehe bereits, bisher sei aber nur ein Teilbereich des Dorfes erschlossen. Beim größeren Rest geschehe dies in den nächsten Monaten.

Bei der Aussprache mit der Gemeindechefin gab es hierzu die erste kritische Wortmeldung, wobei vor allem die Informationspolitik von Stadt und ausführender Firma kritisiert wurde. Bei der Informationsveranstaltung im Februar letzten Jahres im Haus des Gastes sei ein Anschluss bis Ende Oktober 2012 versprochen worden. Niemand sei aber informiert worden, dass dieser Termin nicht eingehalten werden könne. Außerdem habe die Firma mit einer Prämie für einen möglichst frühzeitigen Vertragsabschluss geworben. Bei einer Kündigung beim bisherigen Anbieter habe der Zeitverzug natürlich zu Problemen geführt. Ein weiterer Bürger warf ein, dass seinen Informationen nach bezweifelt werden müsse, ob das versprochene Übertragungstempo auch wirklich überall zur Verfügung stehe. Frauenknecht meinte dazu, dass die Firma für Leistungsfähigkeit und Termineinhaltung verantwortlich sei und die Arbeiten wohl unterschätzt habe. Die Informationspolitik sei nicht optimal gewesen.

Maroder Wassersteg

Ein weiteres Schwerpunktthema stellten die Hochwasserstege dar, vor allem der längste in Richtung ehemaligen Bahnhof. Sowohl das Geländer als auch der Beton selbst des 1910 errichteten Stegs seien sehr marode. „Der Beton platzt auf, Eisen schauen heraus und verrosten“, meinte ein Bürger. Frauenknecht machte hier keine konkreten Zusagen. Die Reparaturkosten seien enorm. „In den nächsten Jahren muss aber was unternommen werden“, gestand sie zu.  Außerdem verwies sie darauf, dass alle Verbindungsstege aus Holz erneuert worden seien. Für den problematischen Zugang zum Steg am Containerplatz und an anderer Stelle sollen noch 2013  Bodenhülsen eingelassen werden, um schnell gerüstartige Zugänge errichten zu können. Allerdings sei noch kein Lagerplatz gefunden. Feuerwehrkommandant Martin Beckenbauer bot spontan an: „Wenn das Material vor Ort gelagert ist, wird die Feuerwehr das aufbauen.“ Ein anderer Bürger regte an, bei Hochwasser die Schranke zum höher gelegenen Lagerplatz des Bauhofs auf dem alten Bahnhofsgelände zu öffnen, damit die Dorfbewohner dort ihre Autos außerhalb der Ortschaft parken können.

Ende der freiwilligen Arbeiten im Dorf?

Einen regen Wortwechsel löste die Absicht der Stadt aus, die Mäharbeiten etc. in den Dörfern von einzelnen Dorfbewohnern letztlich einer privaten Firma zu übertragen. Dass damit Kosten eingespart werden können, wurde stark bezweifelt. „Warum ist das nicht auf einer 450 Euro - Basis zum Beispiel für Rentner möglich?“, war zu hören. Frauenknecht betonte mehrmals, dass sie bzw. die Stadt mehr oder weniger zu dieser Maßnahme gezwungen sei: „Nach schriftlichen Aufforderungen entstand ein Handlungszwang.“ Bei zwei Rechnungsprüfungen im Frühsommer sei angemahnt worden, dass für jeden der ca. 120 Freiwilligen in den Dörfern ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis nötig sei. „Ich wollte das bestimmt nicht, aber es gibt zunächst einfach keine andere Möglichkeit“, so die Bürgermeisterin. 2013 werde zunächst der Bauhof tätig werden. Es müsse dabei auch noch festgelegt werden, welche Arbeiten wie oft erledigt werden.

Böse Biber

Bei der Diskussion über die Biberschäden machte Frauenknecht klar, dass hier keineswegs der Jagdpächter tätig werden könne. Im letzten Jahr seien auf Antrag bei der Genehmigungsbehörde des Landratsamts drei Fallen aufgestellt worden. Sie wisse jedoch nicht, wie viele Biber gefangen wurden. Da es erneut Schäden gebe, werde wieder eine Ausnahmegenehmigung beantragt. Feuerwehrkommandant Beckenbauer kritisierte in diesem Zusammenhang die Dorfbewohner: „Es wird zwar dauernd geschimpft, aber wenn ein Arbeitseinsatz ansteht, um die Bäume mit Drahtgittern zu schützen, hilft kaum einer.“

Suche nach Holzlagerplatz

Auch das Thema Holzlagerplätze wurde angesprochen. Laut Frauenknecht hätten sechs Dorfbewohner einen Bedarf angemeldet, aber ein geeignetes, ausreichendes Grundstück, das dann in den Flächennutzungsplan aufgenommen werden müsse, sei noch nicht gefunden worden. Vorschläge wären sehr willkommen. Mit dem ausdrücklichen Dank an alle, „die sich um das Dorf kümmern“, schloss die Bürgermeisterin die Versammlung.