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joomplu:5814Wasserzweckverband ließ beide Tiefbrunnen regenerieren

Aufwendiges mechanisches Druckwellenimpulsverfahren durch zertifizierte Spezialfirma

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Nach der Fertigstellung der neuen Umzäunung des weitläufigen Geländes um die beiden Tiefbrunnen des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Wolfsbuch-Paulushofener Gruppe in der Nähe von Kottingwörth stand nun die aufwendige Regenerierung der beiden Brunnen auf der Agenda. In dieser und in der vergangenen Woche, jeweils von Montag bis Mittwoch,  war die Spezialfirma Etschel Brunnenservice GmbH aus Hof damit beauftragt. Natürlich war auch Wasserwart Hubert Götz immer wieder vor Ort.

Mitglieder des Wasserzweckverbands

Der Zweckverband ist für die Trinkwasserversorgung von folgenden Ortsteilen der Stadt Beilngries zuständig: Amtmannsdorf, Arnbuch, Aschbuch, Eglofsdorf, Grampersdorf, Kirchbuch, Kottingwörth, Kottingwörther Mühle, Leising, Neuzell, Paulushofen, Viehstall und Wolfsbuch. Laut Mitteilung auf der Homepage der Stadt Beingries werden außerdem Ortsteile der Stadt Dietfurt mitversorgt, nämlich Arnsdorf, Grögling, Hallenhausen, Vogelthal, Zell mit Blauhof, Ambergerhof, Martlhof sowie Mühltal.

Zwei aktive Brunnen

Das Trinkwasser wird aus den zwei Tiefbrunnen bei Kottingwörth gefördert und zum Wasserwerk im Hirloch, am alten Weg nach Paulushofen, gepumpt. Von dort erfolgt die Versorgung der 13 Ortsteile auf dem Altmühlberg über den Hochbehälter in Grampersdorf.

Die Etschel Brunnenservice GmbH ist spezialisiert auf die Wartung und Instandhaltung von kommunalen und industriellen Trinkwassergewinnungsanlagen, insbesondere auf die Untersuchung und Regenerierung von Brunnen und Quellen. Laut Hubert Götz wurden die beiden Brunnen 1975 in Betrieb genommen. Sie werden als Brunnen zwei und drei bezeichnet, da der vormalige stillgelegte Brunnen im kleinen Häuschen unterhalb der Steinbruchzufahrt die Nummer eins trägt. Er gehörte zum ehemaligen Wasserwerk in der Kottingwörthermühle.

Der Brunnen drei, erkennbar am Häuschen mit der elektrischen Schaltanlage, ist 20 Meter tief. Seine Pumpe wurde 2019 erneuert und hängt in 18 Meter Tiefe. Beim Brunnen zwei sind die entsprechenden Maße laut Wasserwart 19 und 17 Meter. Dessen Pumpe ist seit der letzten Brunnenreinigung im Jahr 1993 in Betrieb. Beide fördern je 20 Liter pro Sekunde. Täglich abwechselnd pumpen sie 800 Kubikmeter dieses Trinkwassers zum Wasserwerk im Hirloch. Götz beziffert den durchschnittlichen Verbrauch der Wassergruppe je Tag auf etwa 600 Kubikmeter.

Das Reinigungsverfahren

Nachdem im vergangenen Jahr bei einer Kamerabefahrung der Pumpanlagen unter anderem verstopfte Filterschlitze bei den Wasserzuläufen festgestellt worden waren, stand nun eine aufwendige Regenerierung an. Nach Öffnen der jeweiligen Brunnenschachts musste zunächst die Betriebspumpe mit Hilfe eines Krans ausgebaut werden. Per Filmkamerabefahrung wurde anschließend der Brunnenzustand überprüft. Dabei stand die Suche nach Eisenablagerungen in der Kiesschüttung und an der Bohrlochwand sowie nach Ablagerungen am Filterrohr im Mittelpunkt. Bevor die Reinigung vorgenommen werden konnte, stand an der Oberfläche noch ein Probelauf des Rotationsaggregats zum Einsatz des Druckwellenimpulsverfahrens mit Wasserhochdruck auf dem Programm. Dann erfolgte die tiefenwirksame Regenerierung mit bis zu 550 bar– je nach Ausbaumaterial. Die Generierung von permanent schwingenden Druckwellenimpulsen führt zur Lockerung der Verstopfungen im Filterkies und zur Reinigung der Filterschlitze. Gleichzeitig wurden die gelösten Feststoffe abgepumpt und der Feststoff- und Schlammgehalt in einem Schauglas kontrolliert, gemessen, und protokolliert. Die rein mechanische Regenerierung ohne chemische Mittel dauert so lange, bis die Zielwerte erreicht sind. Am Mittwochvormittag erfolgte nach dem Abschlusspumpversuch eine erneute Filmkamerabefahrung zur optischen Erfolgskontrolle, wobei besonders auf wieder freie Filterschlitze der Wasserzuläufe geachtet wurde. Nach ihrer Desinfektion konnte dann die Betriebspumpe von Brunnen zwei wieder eingebaut werden.

Laut Wasserwart Hubert Götz waren die Reinigungen in jeder Hinsicht erfolgreich, es sei „alles nach Plan gelaufen“. Am Donnerstag müsse der Brunnen zwei noch einmal nachgespült werden. Wenn dann noch per Wasserprobe die Keimfreiheit bestätigt worden sei, könne er wieder ans Versorgungsnetz angeschlossen werden. Bei Brunnen drei seien alle diese Arbeiten und Kontrollen bereits in der vergangenen Woche geschehen, sodass die Wasserversorgung immer gewährleistet gewesen sei. In etwa acht bis zehn Jahren stehe erneut eine Überprüfung per Kamerabefahrung an.

Infos zum Wasserzweckverband

Wer nähere Informationen zum  Zweckverband, zum Beispiel über Satzungen, über Antragsformulare oder die Zählerstanderfassung erfahren will, kann diese auf der Homepage der Stadt Beilngries einsehen. Bei Störungen bzw. Rohrbrüchen sollte die Nummer 0170/6355931 angerufen werden.